Prof. Dr. med. Richard Kobza

Facharzt Kardiologie und Innere Medizin Spez. Rhythmologie

Neue Behandlung für Synkopen (Bewusstlosigkeiten) bei jüngeren Patienten

Die bahnbrechende Kardioneuroablation ist eine vielversprechende Methode zur Behandlung von Synkopen bei jüngeren Patienten. Diese Technik zielt darauf ab, das kardiale autonome Nervensystem positiv zu beeinflussen und bietet neue Hoffnung für Patienten mit vasovagalen/reflexartigen Synkopen, die durch

Stress, Angst, Husten, Schmerzen oder Stuhlgang ausgelöst werden.

Um festzustellen, ob die Kardioneuroablation für Sie geeignet ist, ist eine gründliche Untersuchung erforderlich. Hierzu zählen eine Dokumentation der Symptome mittels Holter-, ILR- oder TILT-Test sowie möglicherweise eine Herz-MRT, um strukturelle Herzerkrankungen auszuschliessen. Wenn festgestellt wird, dass ein funktioneller Block vorliegt, kann Ihr Arzt eine invasive Ablationsbehandlung empfehlen, um die Notwendigkeit eines Herzschrittmachers zu vermeiden.

Bisher wurden nicht-invasive Behandlungsmethoden wie eine erhöhte Salzaufnahme, TILT-Training, Koffeineinnahme und Auslöservermeidung eingesetzt, jedoch waren diese oft nicht erfolgreich. Die einzige invasive Option war die Implantation eines DDD-Schrittmachers.

Heute gibt es jedoch eine sichere und wirksame Alternative, um die Notwendigkeit eines Herzschrittmachers zu umgehen. Die Kardioneuroablation ist eine invasive Methode, die darauf abzielt, die Auswirkungen des sympathischen Nervensystems zu verringern, ohne die kardiale Funktion vollständig zu beeinträchtigen. Patienten, bei denen das Verfahren erfolgreich durchgeführt wurde, berichten von einer schnelleren Herzfrequenz, einer geringeren Herzfrequenzvariabilität und weniger oder sogar keinen Synkopen mehr. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über diese innovative Behandlungsmöglichkeit und erfahren Sie, ob die Kardioneuroablation für Sie in Frage kommt.